Kernsanierung und Umbau einer Gründerzeitvilla zu einem 3-Familien-Haus
Leistungsphasen 1-9

Die ehemalige Villa in einem städtebaulichen Erhaltungsbereich wurde zu einem 3-Familien-Haus umgebaut und vollständig kernsaniert.

Während das Gebäude im Innern umfassend modernisiert und räumlich modifiziert wurde, ist das äußere Erscheinungsbild der Villa weitestgehend erhalten geblieben, in Teilen sogar anhand historischer Fotografien und Zeichnungen rekonstruiert worden.

Durch die Änderung der straßenseitigen Dachneigung konnte ohne Beeinträchtigung des städtebaulichen Erscheinungsbilds ein weiterer nutzbarer Raum im Dachgeschoss geschaffen werden. Darüber hinaus wurde durch zwei Dachgauben, mehrere Dachflächenfenster und das bereichsweise Öffnen des Dachraumes bis zum First eine großzügige und offene Dachgeschosswohnung geschaffen.

Das bestehende Souterrain zeichnete sich durch eine große Raumhöhe und eine relativ gute Belichtung durch ein stark angehobenes Erdgeschoss aus. Nach umfassenden Sanierungsmaßnahmen (neue Bodenplatte, Fußbodenheizung, Dämmung, Abdichtung und Drainage) und räumlichen Veränderungen (Durchbrüche und die Vergrößerung der Fensterflächen) konnte der Altbau-Keller in hochwertige Wohnräume verwandelt werden.

Das Erdgeschoss und das Obergeschoss wurden in Ihrer räumlichen Struktur nur geringfügig verändert, die historischen Türen und Dielenböden blieben erhalten und wurden liebevoll restauriert.

Die Abtrennung eines notwendigen Treppenhauses bedurfte einiger räumlicher Kunstgriffe und einer brandschutztechnischen Neubewertung, die einen geschickten Umgang mit dem Altbestand erforderte.

Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde ein besonderes Augenmerk auf die Wiederverwendung vorhandener Baustoffe gesetzt (C2C). So wurden beispielsweise Abbruchziegelsteine vor Ort für die Herstellung neuer Mauerwerkswände wiederverwendet, demontierte Stahlträger als Stürze oberhalb neuer Türöffnungen eingebaut, ausgebaute Konstruktionshölzer für Bauhilfskonstruktionen verwendet und historische Fliesen zerstörungsfrei rückgebaut und über einen darauf spezialisierten Fliesenhandel dem Baustoffkreislauf zugeführt.

Bei neu eingebrachten Baustoffen wurde verstärkt auf ökologische, nachwachsende und wiederverwendbare Rohstoffe gesetzt.

Die zweischaligen Außenwände erhielten eine Einblasdämmung, Teilbereiche eine Innendämmung. Dach, Untergeschoss und Fenster wurden thermisch auf Effizienzhausniveau gebracht. Durch die Kombination von Flächenheizungen (Fußboden- und Wandheizungen) und einer Erdwärmepumpe erfolgt die Wärmeerzeugung weitestgehend unabhängig von fossilen Energieträgern.